Auf der Spur des Kupferblümchens

Pflege eines europaweit geschützten Lebensraums

Jedes Jahr Mitte August treffen sich einige Mitglieder des Harzklub-Zweigvereins Tanne, sowie von der Kreisgruppe des NABU und vom Wildfisch- und Gewässerschutzverein Wernigerode um den Schwermetallrasen am Silberkulk bei Tanne zu pflegen. Der Schwermetallrasen hat sich auf den Resten einer Schlackenhalde einer mittelalterlichen Kupfer- und Eisenhütte gebildet. Mit der Verhüttung von Erzen aus dem Rammelsberg bei Goslar wurde hier um das Jahr 1000 begonnen. Da die Holzvorräte im Umfeld der Bergwerke schnell erschöpft waren, transportierte man das Erz in die wasser- und holzreichen Gebiete des Mittelharzes. Am Silberkulk liegt daher auch der Ursprung des heutigen Ortes Tanne.

Auf der Schlackenhalde konnte sich eine Pflanzengesellschaft mit geschützten Arten entwickeln. Alle Arten sind „Spezialisten“, welche mit dem hohen Gehalt an Schwermetallen (vor allem Kupfer und Buntmetalle) klarkommen. Ohne Pflege drohen diese Flächen jedoch schnell vom Wald oder angrenzenden Wiesenflächen überwuchert zu werden. Neben verschiedenen Flechtenarten, kommt hier auch das „Kupferblümchen“ vor. Diese kleinwüchsige Art ist kennzeichnend für schwermetallbelastete Flächen. Neben einer jährlichen Mahd der gesamten Fläche, wird an einigen Stellen auch immer wieder der Oberboden bis auf die Schlacke führenden Schichten abgetragen. Die offenen Schlackenflächen bieten den Arten dann neuen Lebensraum.

Durch die seit 15 Jahren durchgeführten Maßnahmen hat sich der Zustand der Fläche deutlich verbessert. Infotafeln geben den Wanderern Informationen über die Bedeutung der Fläche und die geschichtlichen Zusammenhänge.     

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Foto: Dr. Gunter Karste

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